
Okt
Ursprünglich komme ich aus dem Lebensmittelhandel, wo ich zuerst für Westösterreich zuständig war. Nach 2,5 Jahren habe ich dann den Weg in Richtung Gastronomie eingeschlagen, was natürlich totales Neuland für mich war. Erst war ich als Gebietsverkaufsleiter für das Bundesland Salzburg zuständig, mittlerweile habe ich die Verantwortung für ganz Österreich. Das war schon immer mein Traum. Ich bin genau dort, wo ich immer sein wollte im Hause Segafredo Zanetti.
Natürlich hat sich in den fast drei Jahrzehnten viel geändert. Viele neue Gestaltungsspielräume haben sich aufgetan, es gibt immer wieder neue Entwicklungsperspektiven. Diese fast 30 Jahre sind wie im Flug vergangen, es war bis jetzt eine sehr spannende Zeit – ich durfte viele verschiedene Länder durch meine beruflichen Reisen kennenlernen.
Wir waren damals 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die Garagen dienten gleichzeitig als Büro und als Lager – so wie man es heute von den Start-Ups kennt. Nun sind wir 65 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in ganz Österreich, aufgeteilt im Headquarter in Hallwang sowie in den sieben Regionalbüros.
Viele langegediente Mitarbeiter kennen noch die Rolle als Fahrverkäufer, sprich als Zusteller und Ausfahrer. Heute sind wir Spezialisten für Kaffee, Zubereitung, Maschinentechnik und Beratung. Die Reise hat sich also vom Fahrverkäufer hin zum Fachverkäufer entwickelt. Der Verkauf ist eine der schönsten Aufgaben, die ich mir vorstellen kann. Für mich ist es eine Berufung. Und das schöne ist – bei Segafredo verkaufen wir nicht einfach erstklassigen Kaffee. Natürlich, ohne perfekte Qualität geht nichts. Aber wir verkaufen außerdem eine Lebensphilosophie, ein Lebensgefühl. Das hat uns stark gemacht und unterscheidet uns wesentlich von Mitbewerbern.
Gemeinsam mit meinem Team betreuen wir rund 5000 Kunden in ganz Österreich. Fünf Gebietsverkaufsleiter sowie jeweils vier bis sechs Kolleginnen bzw. Kollegen pro Verkaufsgebiet unterstützen mich dabei. Natürlich geht es bei meiner täglichen Arbeit viel um Mitarbeiterführung, um Steuerung und Umsetzung der Verkaufsstrategie.
Wir haben im Verkaufsteam bei Segafredo unterschiedliche Rollen und Spezialisten – Junior-Verkäufer, Verkäufer, Qualitätsmanager sowie Partnermanager. Jeder im Team ist SCA-zertifizierter Barista. Wir haben sogar zwei AST im Team, also von der SCA (Speciality Coffee Assosiation) zugelassene Trainer, die selbst ausbilden und zertifizieren dürfen.
Unsere Caffè-Spezialitäten sind von bester Qualität, wir haben einfach ein sehr gutes Produkt. Unsere Stärken sind die große Sortenvielfalt und die vielen tollen Marken in der Konzernfamilie. Egal worauf ein Kunde Wert legt, was ihm wichtig ist – wir haben garantiert die Lösung und das passende Angebot. Wir haben nicht nur den „einen“ Kaffee sondern unterschiedlichste Röstungen, Intensitäten und auch nachhaltige Produkte im Programm.
Außerdem ist unser Ausbildungsprogramm großartig. Ein perfekt geschultes Team ist die Erfolgsstrategie. Zu uns kommt man, um zu bleiben. Stabilität ist ganz wichtig, weil unser Job viel mit Vertrauen zu tun hat. Man kann sich bei uns entwickeln, die Aufgaben sind abwechslungsreich, weil auch der Markt ständig in Bewegung ist.
Wichtig ist es, ein Genussmensch zu sein. Menschen, die nicht genießen können, werden ungenießbar. Und man muss die Leidenschaft für den Verkauf mitbringen, denn das kann man nicht lernen. Man kann lernen, unterschiedliche Produkte zu verkaufen aber die Leidenschaft für den Verkauf ist „angeboren“.
Woher man kommt ist nicht so wichtig, wesentlich ist die Lust, Neues zu lernen und Fachexpertise aufzubauen. Auch Quereinsteiger sind eine großartige Ergänzung für unser Team – beispielsweise Kellnerinnen oder Kellner. Man muss einfach gerne mit Menschen zusammenarbeiten, neugierig sein, die Bereitschaft zur Veränderung mitbringen und sich gerne weiterentwickeln. Natürlich sind wir auch viel unterwegs – d.h. Reisebereitschaft ist essentiell.
Ganz klar der Segafredo Extra Strong in Form eines Espressos. Auch einen guten Cappuccino genieße ich gerne.
Stimmt – man könnte auch sagen, dass ich „Nicht ganz alle Tassen im Schrank habe“. Berufsbedingt hat sich eine Sammelleidenschaft entwickelt. Eine Espresso-Tasse aus Udine war der Anfang. Aktuell habe ich ungefähr 300 Tassen, die mein Büro schmücken. Von uns, aber natürlich auch von Mitbewerbern. Mein Ziel ist es, von allen Marken der MZB Group eine Tasse zu bekommen.
Interessant finde ich, wie sich Logos aber auch Tassenformen verändert haben. Unsere klassische und bekannte Segafredo-Tasse ist immer noch einzigartig – klar erkennbar auch ohne Logo. Das ist ein absolutes Alleinstellungsmerkmal.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Erfolgskapital unseres Unternehmens. Es wird sehr viel in die Ausbildung investiert. Jeder soll und darf über den Tellerrand hinaus blicken. Gefördert wird seit Jahrzehnten ein gesunder Geist in einem gesunden Körper. Die Möglichkeit sich zu entwickeln und zu entfalten war und ist immer gegeben.
Es werden wohl nicht alle Betriebe diese Krise überstehen. Aber ich bin überzeugt, dass unser Vertriebsmodell auch danach, trotz aller digitalen Entwicklungen, kein Auslaufmodell sein wird. Die persönliche Beratung wird in Zukunft einen noch viel größeren Stellenwert haben. Beratung und Verkauf, das kann kein Roboter übernehmen.
Natürlich ist die aktuelle Situation für alle sehr herausfordernd. Vor allem innovative Gastronomen und Hoteliers, die auf Qualität Wert legen und mit Veränderungen besser umgehen können, werden gestärkt aus dieser Phase kommen, das Tourismusland Österreich wird gestärkt aus dieser Krise kommen. Wir stehen als Top-Partner jedenfalls allen zur Seite!